„Routine, Handlung, die durch mehrfaches Wiederholen zur Gewohnheit wird“
(Wikipedia)
Wofür wir Routinen brauchen …
In meinem Januar BlogBeitrag „Neues Jahr, viele (neue) Vorsätze“ geht es um gute Vorsätze, die nahezu jeder zu Beginn eines Jahres hat. Einige davon schleppen wir von Jahr zu Jahr weiter und hoffen, dass wir sie nun endlich angehen. Andere sind ganz frisch und führen bei uns zu einem riesigen Motivationsschub. Aber wie genau schaffen wir es nun, Vorsätze langfristig in unseren Alltag zu etablieren ohne unseren „normalen Ablauf“ zu stören?
Fakt ist, die Zeit für Vorsätze müssen wir uns nehmen und diese so unauffällig wie möglich in unseren Alltag einbauen. Denn nur dann können wir Vorsätze auch wirklich halten und am Ende des Jahres einen Erfolg verzeichnen.
Genau hier kommen Routinen ins Spiel. Jeder von uns hat bereits feste Routinen/Gewohnheiten … „morgens und abends Zähne putzen“, „morgens einen Kaffee trinken“, „nach dem Duschen werden die Duschwände trocken gewischt“ und so weiter…
Mit Routinen können wir Dinge erledigen, über die wir nicht viel nachdenken müssen, was uns langfristig zu mehr Zeit und Gelassenheit verhilft. Sie begleiten uns zu jeder Tageszeit und sorgen dafür, dass unser Alltag funktioniert. In der richtigen Kombination sorgen Routinen und Gewohnheiten dazu, dass wir effizienter sind und strukturiert Aufgaben erledigen.
Welche Routinen/Gewohnheiten du bereits kennst und wie du neue hinzufügst …
Es gibt in unserem Alltag bereits viele Gewohnheiten, die einst als Routinen begannen. Wir putzen uns morgens und abends die Zähne, wir stehen möglichst zur gleichen Zeit auf um nicht zu spät zur Arbeit zu kommen, wir stellen den Geschirrspüler an wenn er voll ist. All das sind bereits Gewohnheiten die wir mit der Zeit entwickelt haben und alle, waren zu einem bestimmten Zeitpunkt in unserem Leben eine reine Routine die wir durch häufiges Wiederholen zu einer Gewohnheit gemacht haben.
Wenn du nun also eine neue Gewohnheit entwickeln möchtest, startest du mit einer Routine. Eine neue Routine zu implementieren ist nicht immer ganz einfach. Schließlich kostet eine „neue“ regelmäßige Aufgabe erst einmal Zeit, die wir eventuell irgendwo einsparen müssen. Überlege dir also genau welche Routine du einbauen möchtest und kläre für dich vorab die folgenden Punkte:
Wie häufig möchtest du die Routine ausführen? Mehrmals oder einmal täglich, wöchentlich, monatlich … Je häufiger du eine Routine ausführst, desto schneller wird daraus eine Gewohnheit.
Zu welcher Tageszeit wird die neue Routine ausgeführt? Du solltest die Routine dort „platzieren“ wo sie für dich langfristig am meisten Sinn macht. Ist deine neue Routine z. B. jeden Tag eine Maschine Wäsche zu waschen, solltest du die Waschmaschine nicht erst am Abend anstellen, schließlich endet das Wäschewaschen nicht mit dem Einschalten der Maschine sondern zieht Folgeaufgaben mit sich.
Welche bereits vorhandenen Gewohnheiten kannst du mit der neuen Routine gut kombinieren? Hierbei ist logisches Denken gefragt 😉 Nicht immer macht es Sinn, neue Routinen in feste Gewohnheiten einzubauen. Bei einigen ist es jedoch möglich und sorgt dafür, dass wir die neue Routine fast ohne Zeitverlust in unsere Abläufe einbauen können. Wenn du z. B. mit deinem Hund spazieren gehst, nimmst du gleich den Müll mit raus. Oder während du kochst, schaffst du sogleich Ordnung in der Küche.
Welche Folgeroutinen könnten sich aus der neuen Gewohnheit ergeben? Es kann sein, dass deine neu gewonnene Gewohnheit mögliche Folgeroutinen nach sich zieht. Es ist dann an dir, ob du dem nachgehen möchtest. Wenn deine neue Gewohnheit z. B. ist, dass du jeden Abend den Geschirrspüler einstellst, könnte eine Folgeroutine sein, dass du diesen morgens gleich ausräumst.
Wie aus Routinen schließlich Gewohnheiten werden …
Je häufiger wir unsere Routine durchführen, desto schneller werden diese Routinen zu einer Gewohnheit. Es stört uns nicht mehr diese „neue“ Aufgabe auszuführen und auch zeitlich fällt es nicht mehr ins Gewicht. Aus der Routine ist eine Gewohnheit geworden die wir dann so selbstverständlich ausführen, wie das Zähneputzen.
Es gibt keine feste Zahl wie oft eine Routine durchgeführt werden sollte, bis sich daraus eine Gewohnheit entwickelt. Es kommt zudem auch darauf an, wie regelmäßig wir diese Routine ausführen. Ist es täglich, wöchentlich, monatlich oder nur alle zwei Monate. Routinen die wir täglich durchführen, werden sich nach etwa dreißigmaligem Durchführen in eine Gewohnheit umwandeln.
Step by Step …
Fang mit kleinen Schritten an. Wenn du dir zu viele neue Routinen in deinen Tagesablauf einplanst, wirst du schnell scheitern, denn unser Tag hat nur 24 Stunden. Erst wenn du aus einer Routine eine Gewohnheit entwickelt hast, solltest du die nächste Routine planen.
Vielleicht hilft es dir am Anfang, dich an die neue Routine zu erinnern. Schreib dir einen Zettel und häng ihn auf oder mach dir eine Notiz im Handy die dann angezeigt wird, wenn es Zeit ist die neue Routine durchzuführen.
Nicht zuletzt muss man neue Routinen auch wirklich wollen und sie müssen passen. Es bringt nichts etwas umzusetzen zu wollen, worin man keinen Nutzen sieht oder was einfach nicht zum Alltag passt. Wenn du dir z. B. wünschst, dass du einmal in der Woche deine Fenster putzt, es zeitlich aber nicht aufbringen kannst oder das Wetter am Putztag immer schlecht ist, dann bringt dir die Routine auch keinen Mehrwert.
eine mögliche neue Ordnungsroutine
Wie wäre es, wenn du es nun einmal versuchst und für dich eine neue „kleine“ Ordnungsroutine zu einer Gewohnheit werden lässt? Ich verspreche dir, es wird sehr schnell zu einer Gewohnheit werden 😉
Ordnungsroutine aufgeräumte Küche
Versuche es mit einer ersten kleinen „Ordnungsroutine“. Nimm dir vor, jeden Abend die Küche in Ordnung zu bringen damit du am Morgen für dich möglichst stressfrei in den Tag starten kannst. Am besten du erledigst es täglich am Abend direkt nach dem Abendessen, einiges kannst du sicherlich bereits erledigen, während du das Abendessen vorbereitest. Sorge auch dafür, dass genügend Platz in der Geschirrspülmaschine ist damit du sie sogleich anstellen kannst und es keinen „Rückstau“ auf der Arbeitsfläche gibt.
Ordnungsroutine allgemeine Unordnung „bekämpfen“
Nimm dir abends etwa 5 Minuten Zeit um aufzuräumen. Wenn du Kinder hast, kannst du sie auch gerne mit einbeziehen. Stell dir einen Timer und beginne, alles was über den Tag genutzt wurde, wieder an seinen Platz zu bringen. Sobald der Timer abgelaufen ist, endet das Aufräumen. Du wirst sehen, dass sich bereits nach wenigen Tagen eine gewisse Grundordnung einschleichen wird. Zudem wirst du wahrscheinlich erkennen, dass nicht jedes Teil einen festen Platz hat und somit auch nicht zurück geräumt werden kann. In diesen Fällen solltest du langfristig einen festen Platz finden.
Routinen zu Gewohnheiten werden zu lassen bringt Spaß und dir einen großen Mehrwert. Wichtig ist dran zu bleiben, ggfs. zu optimieren und die Einsicht zu haben, dass nicht alle Aufgaben die wir gerne als Gewohnheit hätten, auch wirklich zu uns und unseren Alltag passen.