Das Problem kennt doch sicher jeder: Es ist Sonntagmorgen und die frischen Brötchen laden duftend zum gemütlichen Frühstücken ein. Die Marmelade steht auf dem Tisch … und dann das! Schimmel im Marmeladenglas das wir mal wieder aus der hintersten Ecke unserer eh viel zu voll gestopften Kühlschranks mühselig herausgekramt haben.
Wie ärgerlich! Doch soweit muss es nicht kommen. Mit kleinen schnell umsetzbaren Tipps, ist dein Sonntagsfrühstück gesichert 😉
den Überblick behalten
Wir leben in einer Zeit in der es für uns leicht ist, Lebensmittel kurzfristig und in ausreichender Menge schnell und unkompliziert zu besorgen. Vor allem Lebensmittel die kühl gelagert werden sollen, sollten wir nicht im übertriebenen Maße horten. Denn bevor wir diese tatsächlich verbrauchen können, sind sie ggfs. bereits abgelaufen.
Versuche den Überblick in deinem Kühlschrank zu behalten. Stopfe ihn nicht zu voll, denn sonst verschwinden Lebensmittel häufig ganz hinten im Kühlschrank und gammeln mit der Zeit vor sich hin.
Gib auch hier jeder „Kategorie“ einen begrenzten Raum. Natürlich sollte der Platz/Raum gut gewählt werden. Frisches Gemüse etwa braucht mehr Raum im Kühlschrank als die angebrochene Milchpackung. Teile deinen Kühlschrank also entsprechend nach Kategorien ein und gebe den Lebensmitteln einen festen Platz. Dadurch behältst du den Überblick über das, was du noch hast.
Aufbewahrungsdosen für z. B. Käse oder Wurst können zudem dabei helfen, unnötige Verpackungen aufzubewahren. In Dosen solltest du jedoch nur lagern, was bereits angebrochen ist. Alles andere, noch Eingeschweißte, solltest du in der eigenen Verpackung belassen.
eat me first – zur Grundregel
Richte in deinem Kühl- und/oder Vorratsschrank eine „eat me first“ Abteilung ein. Hier landen dann alle Lebensmittel, die angebrochen sind und innerhalb weniger Tage verbraucht werden sollten bzw. kurz vor Ablauf stehen. Versuche hier eine Routine zu entwickeln diese Lebensmittel bevorzugt zu verzehren. Viele angebrochene Lebensmittel könnten z. B. einmal in der Woche in einem Auflauf verarbeitet werden. Nutze hierfür z. B. eine oben offene, durchsichtige Tupperdose die du entsprechend von außen mit „eat me first“ beschriftest.
Die „eat me first“ Abteilung sollte dabei gut sichtbar bleiben. Im Kühlschrank also etwa auf Augenhöhe und vorne an. Probiere es einmal aus. Diese Methode wird einige Lebensmittel vor dem Verschimmeln retten 😉
offene Verpackungen beschriften
Lebensmittel die du nicht gesondert in Dosen lagern kannst oder willst, solltest du nach dem Öffnen mit dem Tagesdatum gut sichtbar beschriften. So siehst du immer gleich auf den ersten Blick, wie lange ein Lebensmittel bereits geöffnet ist und erlebst keine bösen Überraschungen.
Sollte das Lebensmittel nach Anbruch innerhalb weniger Tage verbraucht werden, lege es sogleich in die „eat me first“ – Abteilung. So wirst du rechtzeitig erinnert und kannst den Verbrauch planen.
MHD – muss ich mich daran halten?
„Das MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) gibt den Zeitpunkt an, bis zu dem der Hersteller garantiert, dass das ungeöffnete Lebensmittel bei durchgehend richtiger Lagerung seine spezifischen Eigenschaften, wie Geruch, Geschmack und Nährwert behält.“
Ich glaube ich muss dir hierzu nicht gesondert erklären, dass das Datum nicht gleichzusetzen ist mit dem Datum, an dem das Lebensmittel entsorgt werden sollte. Verlass dich hier auf deine Sinne. Hat das Lebensmittel in ungeöffneten Zustand bereits das MHD überschritten, öffne es und überprüfe die Eigenschaften.
Sieht es komisch aus? Weg damit! — Riecht das Lebensmittel komisch? Weg damit! — Bist du dir unsicher, koste davon und entscheide dann!
gezielt(er) einkaufen
„Gehe niemals mit leerem Magen einkaufen“ – eine alte Redensart die so einige Appetit(fehl)käufe verhindert. Zudem solltest du dir im Vorwege überlegen, was du wirklich brauchst und vor allem auch, wie viel davon. Nimm 3 zahle 2 ist nicht immer die günstigste Variante, wenn du am Ende die Hälfte entsorgen musst. Auch die Abfüllmenge ist hier zu beachten. Wenn du z. B. nur einmal in der Woche Marmelade isst, solltest du kleinere Gläser kaufen.
Erstell dir also eine Einkaufsliste, möglichst bereits über einige Tage hinweg damit du nichts vergisst, und versuche dich beim Einkaufen daran zu halten. Das ein oder andere Angebot wird sicherlich trotzdem „wohlüberlegt“ im Wagen landen, aber das ist dann auch in Ordnung sofern du es auch tatsächlich verbrauchen kannst.
„Mag ich nicht“ – Kein Grund zum Wegwerfen
Hin und wieder verfallen wir dem Kaufrausch und probieren mal etwas Neues aus, weil wir gerade Lust drauf haben. Nicht selten landen diese Lebensmittel dann im (Kühl)Schrank und finden keine Beachtung. Manchmal passiert es auch, dass wir in Eile etwas aus dem Regal greifen und erst zu Hause feststellen, dass wir uns vergriffen haben.
Sofern wir mit dem Lebensmittel nichts anfangen können oder wollen, sollten wir schnell handeln bevor es in der hintersten Ecke unseres Kühl- oder Vorratsschrankes verschwindet und dort bis zum Verschimmeln ruht.
Wenn du niemanden kennst der dafür noch Verwendung hat, kannst du dich im Internet schlau machen, ob es in deiner Stadt / deiner Gemeinde öffentliche Foodsharing-Orte gibt. Das sind meist kleine Hütten, in denen man seine „ungeliebten“ Lebensmittel ins Regal stellen kann. Hier können sie dann von anderen mitgenommen und aufgebraucht werden. Auch bereits abgelaufene Lebensmittel dürfen in der Regel dort hingebracht werden. Natürlich nur, sofern diese noch verzehrbar sind.
Unter www.foodsharing.de kannst du dich entsprechend erkundigen, ob es eine Möglichkeit in deiner Nähe gibt.
Hast du in einer großen Aufräumaktion deine Vorräte reduziert und nun z. B. große Mengen Backzutaten ausgemistet, kannst du diese auch in den bekannten Online-Portalen als zu verschenken reinstellen.
Wie du siehst gibt es Möglichkeiten deine Lebensmittel vor der Tonne zu retten. Du wirst schnell merken dass du mit den oben genannten Tipps eine Menge Geld sparen kannst und nebenbei auch etwas für die Umwelt tust 🙂 Alles was du hierfür brauchst ist das Bewusstsein und eine gewisse Routine.